In diesem Band wird nachgewiesen, wie sich die satirische Gattung in der Auseinandersetzung mit dem NS-Faschismus und gegen erheblichen Widerstand im Exil radikalisiert: Sie wird zu einem Blick des Lesers auf sich selbst und zu einer illusionslosen Neuformulierung der Schuldfrage. Verschiedene Fallstudien - etwa zu Werken Klaus Manns, Irmgard Keuns, Bertolt Brechts - zeichnen diese Entwicklung genau nach und belegen, wie diese Radikalisierung des Satirischen schlie?lich auch - ?ber Edgar Hilsenraths Groteske Der Nazi & der Friseur - Eingang in die deutsche Gegenwartsliteratur gefunden hat.Der Nazi & der Friseur< scheinbar Unm?gliches - eine Satire ?ber Juden und SS. ?! ?Scheinbar Unm?gliches? - damit rief das Nachrichtenmagazin jedoch keine Debatten? Erinnerung mehr auf oder gar eine konkrete, allgemeiner verbreitete Erfahrung an satirischen Versuchen ??ber Juden und SS. ? Im Gegenteil: In dieser Formulierung trat eine bestimmte, historisch exakt lokalisierbare Position der westdeutschen 2 Satiretheorie und -kritik als versteinerte auf, erstarrt zur geradezu >zivilisations? geschichtlichen KonstantenDie Debatte um den 'Fall' Kraus. '... hat sich aus der Gemeinschaft der K?mpfenden ausgeschaltet'. Debattengestaltung als Diskurspolitik - '... da? der Autor manches von mir zu wissen scheint, was mir bisher unbekannt war'. Kraus und Benjamin - '... gab sich zu erkennen als Zeuge'. Kraus und Brecht - 'Dass diese Zeit uns wieder singen lehre...'. Der Weg der Satire Walter Mehrings ins Abseits der K?mpfe - 'Satire als Prinzip der Selbstkritik, als Waffe'. Klaus Manns 'Mephisto': ein Eingrenzungsversuch am Satirischen - '... und wir sind dabeigewesen.' Irmgard Keuns 'Nach Mitternacht': Satire im ?berschreiten der Grenze - 'Er ist aber keine F?hrernatur'. Bertolt Brechts C?sar-Roman: Historiographie der Katastrophe - ''... den einzigen Krieg, den wir vermochten''. Heinrich Manns 'Lidice'. Vom Ende der Mimese - '... Belsen und Hiroshima'. Die PositionsbestimmulC