Die Inszenierung der Alltagswelt: Zur Kritik der Stadtgestaltung [Paperback]

,,Alte deutsche St?dte wie N?fnberg, Rothenburg ob der Tauber, L?beck u. a. sind in der Welt ber?hmt, weil sie noch ein deutliches Bild dieser heute verschwundenen Zust?nde bieten - richtiger gesagt: dieser Zust?nde, die in der heutigen Gesellschaft nicht mehr die herrschenden, sondern nur noch ?berreste einer untergegangenen Zeit sind. Von weither kommen die Menschen gereist, um solche St?dte zu besichtigen. Meist wissen sie selbst nicht genau, was ihnen daran so gef?llt. Wahrscheinlich ist es bei den meisten die unbe? wul~te Sehnsucht zur?ck nach einer Zeit, die zwar gewi? nicht so idyllisch war, wie man sie sich heute gern vorstellt, - denn in all diesen alten St?dten ist in ihrer Bl?tezeit viel Blut geflossen . . . aber doch nach einer Zeit, die nicht den wilden Konkurrenzkampf des entfesselten Kapitalismus kannte. Wo so Giebel neben Giebel steht, ahnt man das wohl? habende oder auch bescheidene, aber wirtschaftlich sichere Leben, getragen und gehegt von der Zunft oder der Kaufmannsgilde, die daftir sorgen, da? jeder seine Nahrung bekommt, als Geselle, als Meister, als Ratsherr. B?rgerliche Romantik, ein Zur?cksehnen nach besseren Zeiten, wohl auch ein St?ck Angstgef?hl vor den Problemen der Gegenwart und Zukunft, deren Bew?ltigung sich ein Kleinb?rgergem?t nicht vorstellen kann, dazu sicher noch ein Blick durch die rosenrote Brille - kurz: Illusionen und die Selbstt?uschungen einer r?ckw?rtsgewandten unter? gehenden Klasse, das ist es, was solche alten St?dte so popul?r macht.,,Alte deutsche St?dte wie N?fnberg, Rothenburg ob der Tauber, L?beck u. a. sind in der Welt ber?hmt, weil sie noch ein deutliches Bild dieser heute verschwundenen Zust?nde bieten - richtiger gesagt: dieser Zust?nde, die in der heutigen Gesellschaft nicht mehr die herrschenden, sondern nur noch ?berreste einer untergegangenen Zeit sind. Von weither kommen die Menschen gereist, um solche St?dte zu besichtigen. Meist wissen sie selbst nicht genau, was ihnen daran so gef?llt. Wahrscheinlil“2