Lehrer- und Lehrerinnenbildung war schon immer den Anspr?chen, Idealen und Interessen verschiedenster gesellschaftlicher Akteure ausgesetzt. Mit den vielf?ltigen aktuellen Herausforderungen f?r das Schulsystem w?chst auch der Handlungsdruck, die Lehrer/innenbildung so (um)zugestalten, dass den Studierenden, Referendaren und im Beruf stehenden Lehrern und Lehrerinnen problemad?quate Kompetenzen, Handlungsoptionen und Werkzeug vermittelt werden. Gerade in letzter Zeit hat sich jedoch auch gezeigt, dass die am Reformprozess Beteiligten teilweise aus divergenten Bildungskulturen stammen. In jedem Subsystem der Lehrer/innenbildung (Hochschule, Seminar, Fort- und Weiterbildung mit ihren jeweiligen Segmentierungen) zeigen sich unterschiedlich gewachsene Kulturen. Wenn die Akteure im Sinne einer problemad?quaten, ?ber die Grenzen der eigenen Zust?ndigkeit hinaus gehenden Ergebnisorientierung enger zusammenarbeiten, ist die Bezugnahme auf einen Referenzrahmen gemeinsamer Normen, Werte und Traditionen gefordert. Die Kernfrage hierbei ist: Welche Kulturen der Lehrer/innenbildung sind erforderlich, um Sch?ler und Sch?lerinnen von heute in einer strukturell im Gestern verwurzelten Schule f?r ein gr??tenteils unbekanntes Morgen auszubilden? Dabei gilt es zu hinterfragen, wie viel gemeinsame (Ausbildungs-)Kultur notwendig und m?glich ist, ohne fruchtbare Subkulturen zu zerst?ren und diese in ihrer dynamisierenden Funktion im Wandlungsprozess auszuschalten. Ziel dieses Bandes ist es, unterschiedliche Perspektiven bzw. Teilbereiche der aktuellen Lehrerbildungsdebatte vor diesem Hintergrund und in ihrer gesamt-systemischen Bedeutung und Funktion vor- und zur Diskussion zu stellen, dabei stets m?glichst konkret zu bleiben und dennoch ?ber das Exemplarische hinauszugehen.