In den Bergen von Cadore, deren scharfe Zacken man abends von der Lagune aus blau in die klare Luft ragen sieht, ist Tizian zu Hause. Die Stra?e von Italien nach Tirol f?hrt hier in raschem Wechsel an den d?steren Granitriesen der Dolomiten und saftig gr?nen Matten vor?ber, im Tal der herabbrausenden Piave entlang, die k?hne Br?ckenb?gen ?berspannen. Ein Kastell beherrscht das Tal und den Ort. Berge und d?stere W?lder, Schluchten, gr?ne Abh?nge und alte Burgen - es waren die ersten Natureindr?cke des Malers, die ihm zeit seines Lebens treu bleiben sollten, mit manchem andern von der Heimat. Aus der kr?ftigen Bev?lkerung, die in den Bergwerken das Erz gewann oder als Holzf?ller in den W?ldern das Baumaterial schlug, das drunten in Venedig in unendlichen Fl??en lagerte, hob sich schon seit Generationen die Familie der Vecelli durch T?chtigkeit und Ansehen heraus. Gregorio Vecellio, des K?nstlers Vater, hatte sein halbes Leben als Soldat der Republik gedient und stand in ?ffentlichen ?mtern an der Spitze der heimatlichen Gemeinde von Pieve di Cadore, als Tizian 1476 oder 1477 geboren wurde. [...] Vorliegender Band ist ein wunderbares Werk ?ber Tizian, einen der f?hrenden Vertreter der venezianischen Malerei. Fischel hat in seiner Einleitung eine umfangreiche Darstellung des Lebens und Schaffens von Tizian und seiner Zeit verfasst. Sein Werk enth?lt 260 Abbildungen des gro?en Meisters. Dieses Buch ist ein sorgf?ltiger Nachdruck der l?ngst vergriffenen Originalausgabe von 1906.