Wenn wir die Chancen eines freien Handels mit dem riesigen amerikanischen Markt nutzen sollen, konnen wir nicht mehr jede Wurst und jeden Kase als Spezialitat schutzen, so ein Zitat von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, welches Anfang des Jahres fur Furore sorgte (DER SPIEGEL 2015; S. 16). Wahrend die Politik uberwiegend die Einfuhrung des Transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP befurwortet, ist auf Seiten der Verbraucherschutzorganisationen und Verbraucher der Zweifel an diesem sehr hoch. So veroffentlichte Thilo Bode, Geschaftsfuhrer der Verbraucherschutzorganisation foodwatch im Marz 2015 das Buch die Freihandelsluge, welches nach kurzer Zeit zum Spiegel- und Amazon-Bestseller wurde (Amazon 2015). Doch welche Gefahren drohen tatsachlich den Unternehmen der deutschen Ernahrungswirtschaft, die zu 99% aus Unternehmen die Kategorisierung KMU (klein- und mittelstandische Unternehmen) bestehen und sich teilweise durch geografische Herkunftsangaben am Markt differenzieren? Ziel der Arbeit ist es, wissenschaftlich fundiert die Chancen und Risiken von TTIP in Bezug auf geografisch geschutzte Herkunftsangaben zu durchleuchten sowie die Chancen und Risiken fur KMUs darzustellen, welche sich fur die Unternehmen aus dem Abkommen ergeben. In Kapitel 2 und 3 werden zunachst die Begrifflichkeiten TTIP und Geoschutz erlautert.In Kapitel 4 folgt sodann eine kurze Darstellung von TTIP und dem Geoschutz im Vergleich. Kapitel 5 stellt die Chancen und Risiken fur KMUs in Bezug auf den Geoschutz dar und schliesst in Kapiteln 6 ab mit Empfehlungen und Implikationen fur Forschung und Praxis.